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:::old days:::


Unter dieser Rubrik findest du so einiges über unsere Zeit in der Kniebreche.

Check ruhig auch mal die Sachen in den Untermenues und die Fotos ab.

Dort sind auch noch witzige Sachen zu finden.

 

Hier folgt ein kurzer Abriss vom Bär von den Jahren in der Kniebreche  (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Dieser ist im Rahmen der Finissage zur Fotoausstellung „if the kids are united“ von Matthias Zwarg entstanden. 

 

Vom Chaos zum selbst-organisierten Chaos. 
Der lange Weg zur Kniebreche und zurück ...

 

1991: Wir erlebten eine zunehmende Kapitalisierung und Kommerzialisierung der örtlichen Jugend- & Kultureinrichtungen. Wir – die etwas anderen Jugendlichen – hatten keinen Platz mehr in den neu erbauten Discotempeln. Kurz um - Man wollte uns quasi nicht mehr. Also gründeten wir erst einmal unsere erste Band – Die Kanalratten (mehr Anarchie-A’s gingen nicht *grins*) Später nannten wir uns dann Last Shock (...dann Shock Effect...dann Endless Pain...dann Endless *grinsnochmehr*). Da wir ja auch einen Platz zum Proben brauchten, und wir auch sonst so irgendwie „Party- & Kommunikationsräume“ benötigten – besetzten wir im Oktober kurzerhand mit unserer Band und ein paar Freunden Kamerun. Leider ist Kamerun – nicht wie sein Namensvetter - nur ein Ortsteil von Wernsdorf mit einem großen alten Wasserwerk. Mit großem Elan und Bannern „Die Häuser sind uns!“ legten wir los. Wir wollten eine eigene Einrichtung, um unsere Interessen zu LEBEN. Leider bekamen wir (zu) schnellen Besuch vom Bürgermeister. Der fand das gar nicht nett *smile* – aber wir konnten gut zusammen und friedlich diskutieren. Naja dort mussten wir also weg – also blieb uns nur ein "Umzug" nach Zöblitz. Dort wartete auch ein altes Wasserwerk mit Mühle darauf, wieder zum Leben erweckt zu werden. Und das wurde es. Einige neue Leute kamen hinzu und wir feierten gute Partys. Auch der BGS war oft in der Nähe. Natürlich ließen auch dort der Bürgermeister (Herr Georgie) und der damalige Ordnungsamtschef (Herr Fenzel) nicht lange auf sich warten. Jedoch war auch damals unser Motto: Kommunikation statt Konfrontation. Dies sollte sich als positiv herausstellen.

 

1992: Im Frühjahr begannen wir an der Vereinsgründung zu arbeiten. Diesbezüglich erhielten wir auch gute Unterstützung seitens der Ämter und Behörden. Wir blieben vorerst noch in dem alten Gebäude – d.h. man duldete es. Zu dieser Zeit kamen auch neue Leute zum Verein hinzu. Hier will ich den Karli erwähnen, der sich als gute „Errungenschaft“ über die Jahre hinweg auszeichnete.

 

1993: Zu Ostern zogen wir um. In die Kniebreche ! Wir hatten es also geschafft. Nach all den Papierkram, den vielen Diskussionen und den guten Partys im alten Haus – hielten wir nun die Schlüssel zu UNSEREM Jugend- & Kulturzentrum in der Hand. Wir bekamen eine Startfinanzierung seitens des Landratsamtes – und dann starteten wir mit einer Einweihungsfeier durch ...

Wir begannen mit einem umfangreichen Kulturangebot. Ein erstes Highlight war wohl das 3. Marienberger Bizarre (more). Auch unsere politische Auffassung machten wir in diesem Jahr – bezogen auf den Mordanschlag auf einen türkischen Mitbürger in Solingen – mit einem Banner „Wer schweigt stimmt zu. Gegen Fremdenhass & Neofaschismus“ deutlich.

 

1994: Endless hatte sein erstes Heimspiel zusammen mit Umbra Et Imago. Dies hatte ca. 350 Besucher und ein wenig „Stress“ mit dem Ordnungsamt zur Folge. Unter dem Motto „Zeigen Sie bitte keine Genitalien“ – machte man sich (viel zu spät *grins*) Sorgen um die Jugend. Higlights in diesem Jahr waren die ersten Hip Hop Jams, der Konzertmarathon im April (mit dem Öko-Camp aus Zschopau), die ersten Club-Kino-Veranstaltungen, Gitane Demone (ex Christian Death), das 4. Marienberger Bizarre und die Record Release Party von Endless „Beyond The Abyss“. Ebenso feierten wir unsere erste Geburtstagsparty. Dazu schenkten wir uns selbst ein neues Schild über der Tür.

 

1995: Die Freie Presse eröffnete das Jahr mit  einen Artikel „Alternatives Zentrum will fester Platz für die Subkultur bleiben. Über 15.000 Gäste im Jahr. Ab Januar erweiterte Öffnungszeiten. Vereinsmitglieder rackern im Ehrenamt“. Wir erweiterten unsere Öffnungszeiten – bezogen auf die Klubabende. Der Innenraum unseres Hauses wurde zur zweiten Geburtstagsparty auch mit Graffiti verschönert. Höhepunkte waren u.a. Herr Blum’s Aktionsmalerei und das 5. Marienberger Bizarre.

 

1996: „Spaß, Musik und rund 40.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Harte Arbeit für die Subkultur“ - so berichtete die Presse. In unserem Kohlenbunker fanden wir ein altes Schild „Hotel Kniebreche...“ (aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen), welches wir „restaurierten“ und es dann in unsere heiligen Hallen hingen. Auch der Remscheider Reiner Hoffmann kam in diesem Jahr vorbei, um mit uns über Tiefflüge der Armee zu diskutieren. Ebenso wurde der alte Biergarten in unserem Außengelände wieder aufgemöbelt (Danke AGB *zwinker*). Specials waren sicher der Pogo in den Mai, die Hip Hop Partys, London After Midnight aus dem Amiland und das 6. Marienberger Bizarre.

 

1997: Highlight waren in dem Jahr unsere „Fire“ - Record Release Party von Endless inklusive einer Lesung mit Elia. Weitere Events waren das 7. Marienberger Bizarre, der Talentewettbewerb mit 18 Bands aus der Region und unsere ersten House-Partys.

 

1998: 5 Jahre Kniebreche – Wir feierten einen fetten Geburtstag mit Musik, Theater, Lesung, einer neuen Fassade  und einem Tag der offenen Tür. Weitere Highlights waren Gitane Demone, Shadow Projekt, Cat Rapes Dog, der Talentewettbewerb, das 8. Marienberger Bizarre und der Start unserer Konzertreihe „Das 3 Mark Konzert“.

 

1999: „Eigentlich war’s immer schön“ – so die Freie Presse zu Beginn des Jahres. Über den Artikel eine grinsende Ina (eine sehr wichtige Person in unserem Haus! *breitgrins*).  Höhepunkte waren sicherlich die House-Partys, unsere Mitwirkung beim Stadtfest in Marienberg, der Talentewettbewerb und das 9. Marienberger Bizarre.

 

2000: In diesem Jahr stand mit Sicherheit das 10. Marienberger Bizarre im Mittelpunkt unseres Wirkens. Erstmalig feierten wir diesen Event an zwei Tagen als Open Air. Natürlich hatten wir auch das ganze Jahr über kulturelle Höhepunkte.

 

2001: Das Jahr der Veränderung: Die Kniebreche wurde versteigert. Wir bekamen einen neuen Besitzer und ein paar Probleme. Zum einen stiegen die Kosten und zum anderen fehlte es uns zunehmend an ehrenamtlichen Mitarbeitern (Aus Spaß wurde quasi Krampf) Trotzdem feierten wir unser 11. Marienberger Bizarre und am 14. & 15. September unsere Final Party. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie unsere Gäste die ganze Kniebreche mit Teelichtern schmückten. Es war total rührend (Mir ist eigentlich selten nach heulen zumute *grins*). Nach einer fetten Entmüllungsaktion zogen wir dann im November aus der Kniebreche (mit einem lachenden und einem weinenden Auge) aus.

 

Fazit: Über all die Jahre hinweg haben wir ein gutes, umfangreiches und spartenbreites Kulturangebot aufrechterhalten. Auch die Förderung der lokalen Musikszene können wir mit Gewissheit verbuchen. Wir waren auch immer ein Domizil für die etwas anderen Jugendlichen. Mit der Zeit haben wir uns aus unserem chaotischen Haufen zu einem gut organisierten und professionellen „Unternehmen“ von Jugendlichen – für Jugendliche gemausert.

 

Jedoch gab es auch das Ende der Kniebreche. Warum?

Wie bereits oben erwähnt stiegen die Kosten für das Haus und es mangelte uns an ehrenamtlichen Mitarbeitern. Es war für uns schwierig neue Leute heranzuziehen. Die, die wir „soweit hatten“ sind aus jobtechnischen Gründen ausgewandert. Zum anderen gibt es heute auch kaum noch junge Menschen mit den Werten (oder besser, den Idealen), die wir damals (oder immer noch) hatten. Für längere Zeit Verantwortung zu übernehmen ist keine Norm der Gesellschaft mehr. Die allgemeine Vereinsarbeit wird es zunehmend schwer haben, sich weiter zu etablieren. Selten geworden ist auch die ehrenamtliche Arbeit – ohne Kohle dafür zu bekommen. Soweit eine Stippvisite in die Soziologie *smile*.

Fakt ist: Die Gesellschaft hat uns quasi eingeholt.

 

Für die Zukunft müssen wir uns also neu vereinstechnisch strukturieren. Wir werden weitermachen, denn unsere Ziele gibt es noch. Nur der Weg wird anders sein ! (Als ein mobiler Verein werden wir uns quasi der Flexibilität der Gesellschaft "anpassen")

 

Hier endet mein Versuch, die „old days“ in Worte zu fassen. Eigentlich ist es unmöglich, denn du musst sie (er)leben ! ! !  Mit Sicherheit habe ich viele, viele Dinge hier nicht mit notiert – sie werden jedoch immer in unseren Gedanken bleiben...

 

All unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern (speziell den bisher nicht genannten) möchte ich noch mal ein BIG THANXXXXX geben. Ohne euch wäre das alles nie möglich gewesen!

...

 

In diesem Sinne ... wir haben noch Ziele !

Euer Bär

(Tom Küchler, Vorstandsvorsitzender)

 

 

 

 

 

 

 

 

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Alternatives Zentrum e.V. Marienberg * info@kniebreche.de